08.04.2022
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Zu Besuch im Moor bei Herzhorn

Die Grüne Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle war zu Besuch bei Bürgermeister Wolfgang Glißmann in Herzhorn, um sich vor Ort in Moorhufen mit weiteren Experten über das Thema PV-Freifläche in Moorgebieten auszutauschen. An dem Austausch haben Mathias Günther – Kreisnaturschutzbeauftragter, Christof Martin – Sprecher LAG Natur der Grünen SH und Tobias Boianu von Möhring Energie teilgenommen.

 

Bei dem Treffen sollte es eigentlich um Chancen und Herausforderungen von Photovoltaik-Anlagen in Moorgebieten gehen, aber die Frage der Energiesicherheit hat dem Treffen nochmal besondere Aktualität gegeben. Also haben wir zunächst Fragen besprochen, die vor allem die Boden- und Flächennutzung betreffen. Einigkeit herrschte dahingehend, dass mit Photovoltaik-Anlagen eine Chance besteht, intensiv genutzte oder entwässerte Böden wieder in einen besseren Zustand zu versetzen. Wie genau das funktionieren kann, ist im jeweiligen Fall von allen Beteiligten zu erörtern. Da wir möglichst schnell mehr Energie im Sinne der Energiesicherheit brauchen, ging es auch um die Frage, wie schnell eine PV-Anlage Strom liefern kann, wenn wir heute dieses Vorhaben beginnen. Wichtig ist, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt alle Interessierten und Beteiligten an einen Tisch einzuladen, um eventuelle Konflikte frühzeitig identifizieren und angehen zu können.

 

Mit der Wiedervernässung von Moorgebieten könnten wir bis zu 30 Tonnen CO2 pro Hektar einsparen, da durch die vielerorts stattfindende Entwässerung und das dadurch verursachte Absacken des schweren Bodens eine Ausgasung stattfindet. Das kann bundesweit viele Millionen Tonnen CO2-Einsparung bedeuten. Ingrid Nestle dazu: „Für den Klimaschutz kann Photovoltaik in Moorgebieten eine doppelt positive Wirkung haben. Wo sich dafür geeignete Flächen befinden und wie das vor Ort jeweils am besten funktionieren kann, sollten Beteiligte und Experten zusammen erörtern. Wichtig ist, dass wir schnell und gründlich unsere Energieversorgung umstellen, um von russischem Gas aber auch von allen anderen fossilen Energieträgern unabhängig zu werden. Ich habe in Herzhorn den Eindruck gewonnen, dass sich hier Menschen um dieses Thema kümmern, die ihre Region sehr gut kennen und sich auch um diese kümmern. Gleichzeitig haben sie das öffentliche Interesse einer sauberen Energieversorgung im Blick. Zugleich ist es gut, dass wir auch das Thema Energiesparen diskutiert haben. Die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas wurde heute aus guten Gründen ausgerufen.“

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