25.05.2020
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Ist die Energiewende vom Kurs abgekommen?

Eine nachhaltige Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien: Das ist nicht nur ein mutiges Projekt, sondern das Schlüsselelement im Kampf gegen die Klimakrise. Ohne die Transformation unserer Energiewirtschaft sind klimafreundliche Mobilität, emissionsneutrale Industrie und eine lebenswerte Zukunft für die nächsten Generationen unmöglich. Doch die MS Energiewende scheint nicht nur vom Kurs abgekommen, sondern wurde vorsätzlich gekapert und zum Ankern gezwungen.

Ob Mindestabstände für die Windenergie, der Solardeckel oder die politische Unentschlossenheit beim Thema Wasserstoff – die Blockadehaltung der CDU/CSU gefährdet den Erfolg der Energiewende und das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Dabei sind laut einer Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien 89 Prozent der Bevölkerung für die Energiewende und zwei Drittel würden Anlagen in ihrer Nachbarschaft befürworten. Doch die Stimmen einer lauten Minderheit findet im Bundeswirtschaftsministerium weit mehr Gehör als die stille Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger. Weit mehr als die vielen Stimmen der vielen Kinder und Jugendlichen, die wöchentlich auf die Straßen ziehen.

Dabei ist die Technologie zum Gelingen bereits vorhanden. Die Erneuerbaren Energien sind günstig wie nie zuvor. Grüner Strom ist deutlich günstiger als fossile Energieträger oder Atomstrom. Nun fehlt der Wille der Bundesregierung für einen engagierten Ausbau der Erneuerbaren Energien, der die Bürger beteiligt und die Kommunen finanziell fördert.

Die Energiewende beschreibt nicht nur eine technologische, sondern auch eine wirtschaftliche wie gesellschaftliche Transformation. Raus aus der Kohleindustrie, rein in Wind- und Sonnenkraft. Weg vom Smog hin zu E-Antrieben. Städte wieder zu ruhigeren Orten zum Durchatmen machen. Ländlichen Regionen mit einer dezentralen Energiewirtschaft neue Perspektiven eröffnen. Anstatt Ängste zu schüren, sollten wir in die Zukunft investieren und diese politisch voranbringen. Mit ordentlich Wind in den Segeln.

 

Der Text erschien im Magazin Erneuerbare Energien.

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